ABSAGE! KONZERT
… ALMOST INVISIBLE …
PROGRAMM
FRITZ KEIL: QUODLIBET (UA)
SOPHIE REYER: OMOND (UA)
FLORA GEISSELBRECHT: ALMOST INVISIBLE WIRE SCULPTURES
RUDOLF HINTERDORFER: ISCHARIOTH (UA)
OLJA JANJUS: NEUES WERK (UA)
AKOS BANLAKY: STREICHQUINTETT OP. 18
INTERPRETEN
WISE: WIEN – INTERNATIONAL SOLOISTS ENSEMBLE
ANDREA NIKOLIC, LEITUNG, 1. GEIGE
KATARINA KUTNAR, 2. GEIGE
MARTA POTULSKA, VIOLA
LILIANA KEHAYOVA, VIOLONCELLO
ANA PERCEVIC, VIOLONCELLO
STEVEN SCHESCHAREG, BARITON
ORT
KONZILSGEDÄCHTNISKIRCHE
KARDINAL KÖNIG PLATZ
1130 WIEN
DREI BITTEN
BEIM BETRETEN DER KIRCHE BITTE EINEN MUND-NASENSCHUTZ ZU NEHMEN UND DEN GEBOTENEN ABSTAND EINHALTEN.
ZUR UNTERSTÜTZUNG DER MUSIKER BITTEN WIR SIE UM EINE GROSSZÜGIGE SPENDE.
ANMELDUNGEN BITTE BEI VERONIKA ZACHERL BIS 6. NOVEMBER 2020 UM 16 UHR.
(E-MAIL: VERONIKA.ZACHERL@A1.NET ODER MOBILTELEFON: +43 699 11441567)
ADVENT-BESINNUNG VERSCHOBEN
Das Blockflötenquartett Rush Hour kommt zur Besinnung –
eine musikalische Einstimmung auf den Advent
MITWIRKENDE
Simone Finster
Eva Kerner
Nina Raschauer
Douglas Deitemyer
Gustav Schörghofer SJ (Texte)
PROGRAMM
John Jenkins (1592–1678)
Fantasia
Dizzy Gillespie (1917–1993)
A Night in Tunisia
Christ Samuel Scheidt (1587–1654)
Gelobet seist du, Jesu Christ
Fulvio Caldini (*1959)
Clockwork Toccata
Hans Leo Hassler (1564–1612)
Dixit Maria
Heinrich Isaac (1450–1517)
Palle Palle
Dick Koomans (*1957)
The Jogger
Michael Altenburg (1584–1640)
Wir danken dir, Herr Jesu Christ
Herr Christ, lass leuchten uns dein Stern
(aus „Musicalische Weynacht- und New Jahrs Zierde“, Erfurt 1621)
Es ist ein Kindlein geboren
Die Hirten lagen bei Nacht
Satz: Paul Buis
(Weihnachtslieder aus Holland)
Sören Sieg (*1966)
Kinyongo (Wehmut)
Kinokero (Die Gazelle)
(aus der Afrikanischen Suite No. 4)
ORT
KONZILSGEDÄCHTNISKIRCHE
KARDINAL KÖNIG PLATZ
1130 WIEN
DREI BITTEN
BEIM BETRETEN DER KIRCHE BITTE EINEN MUND-NASENSCHUTZ ZU NEHMEN UND DEN GEBOTENEN ABSTAND EINHALTEN.
ZUR UNTERSTÜTZUNG DER MUSIKER BITTEN WIR SIE UM EINE GROSSZÜGIGE SPENDE.
ANMELDUNGEN BITTE BEI VERONIKA ZACHERL BIS 29. NOVEMBER 2020 UM 14 UHR.
(E-MAIL: VERONIKA.ZACHERL@A1.NET ODER MOBILTELEFON: +43 699 11441567)
KONZERT
>FREISAMKEIT<
PROGRAMM
JOHANNES BRAHMS: Klarinettenquintett Op. 115
Allegretto
Adagio
Andantino – Presto non assai, ma con sentimento
Con moto (Thema mit Variationen)
ANTONIN DVORAK: Streichquintett Op. 77
Allegro con fuoco – Più mosso
Scherzo. Allegro vivace – Trio. L’istesso tempo, quasi allegretto
Poco andante – L’istesso tempo
Finale. Allegro assai
MITWIRKENDE
HANNAH STÖGER KLARINETTE
KONSTANZE HEINICKE VIOLINE
MANON STANKOWSKY VIOLINE
SARAH DRAGOVIC VIOLA
LUKAS ROTHENFUSSER VIOLONCELLO
JOHANNES EDER KONTRABASS
ORT
KONZILSGEDÄCHTNISKIRCHE LAINZ
KARDINAL KÖNIG PLATZ
1130 WIEN
DREI BITTEN
BEIM BETRETEN DER KIRCHE BITTE EINEN MUND-NASEN-SCHUTZ ZU NEHMEN UND DEN GEBOTENEN ABSTAND EINHALTEN.
ZUR UNTERSTÜTZUNG DER MUSIKER BITTEN WIR SIE UM EINE GROSSZÜGIGE SPENDE.
UM ANMELDUNGEN BEI VERONIKA ZACHERL BIS 7. OKTOBER UM 16:00 UHR WIRD GEBETEN.
(E-MAIL VERONIKA.ZACHERL@A1.NET ODER MOBILTELEFON 0699 11441567)
> FREISAMKEIT <
„GANZ ER SELBST SEIN DARF JEDER NUR SOLANGE ER ALLEIN IST: WER ALSO NICHT DIE EINSAMKEIT LIEBT, DER LIEBT AUCH NICHT DIE FREIHEIT: DENN NUR WENN MAN ALLEIN IST, IST MAN FREI.“
Arthur Schopenhauer
ANTONIN DVORAK UND JOHANNES BRAHMS VERBRACHTEN VIELE MOMENTE IHRES SCHAFFENS IN EINSAMKEIT. BEIDE KOMPONISTEN LIESSEN IHRE WERKE IN STILLE ENTSTEHEN, JEDOCH ZEIGEN SICH IHRE DARAUS ENTSTANDEN FREIHEITEN IM TONFALL DER MUSIK UNTERSCHIEDLICH. WÄHREND DVORAK SEINEN GARTEN STUNDENLANG LIEBEVOLL PFLEGTE ODER DEN FORTSCHRITT BESTAUNEND IM BAHNHOF LOKOMOTIVEN BEWUNDERTE, ZOG SICH BRAHMS STILL AUF LANGEN WANDERUNGEN IN DIE BERGE ZURÜCK, UM MIT SEINER UNERFÜLLTEN SEHNSUCHT ALLEIN ZU SEIN.
WIR ALS INTERPRETINNEN KÖNNEN JENE STILLE EINSAMKEIT ZWAR NUR ERAHNEN, ABER MÖCHTEN MIT DER VERBINDUNG ALLER VIER WERKE EINEN PERSÖNLICHEN RAUM DER WAHRNEHMUNG ENTSTEHEN LASSEN, DEN WIR MIT DER KONTAMINATION „FREISAMKEIT“ ZUM TITEL UNSERES KONZERTES GEWÄHLT HABEN.
MOQUETTE IV
PROGRAMM
Carl Friedrich Abel (1723): aus Drexel: Tempo di Menuet – Adagio
Henry Purcel (1659): O Solitude – Z. 406
Eugene Ignashev (1983): Paetzold and Electronic
György Kurtag (1926): Signs, Games and Messages, Hommage a John Cage, Virag Zsigmondy denesnek, Doloroso
Ralph Vaughan Williams (1872): Along the Field: Nr. 2
Nava Hemyari (1993): Birdy
John Tavener (1995): In Memory of Philipp Sherrard – CHANT
Nava Hemyari (1993): Sqeak
Bohuslav Martinu (1890): 3 Madrigale für Geige & Bratsche H. 314: I. u. II: Satz
John Dowland (1563): Weep You No Sad Fountains
Avo Pärt (1935): Pari Intervallo
MITWIRKENDE
punctum collective
eine MUSIKGRUPPE Studierender und AbsolvetInnen der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien:
KONSTANZE HEINICKE UND EIRINI KRIKONI GEIGE
SARAH MARIA DRAGOVIC BRATSCHE
NAVA HEMYARI KOMPOSITION UND STIMME
EUGENE IGHNASHEV KLANGKÜNSTLER
GASTMUSIKER:
CAROLINE MAYRHOFER FLÖTE(PAETZOLD)
DESIREE WÖHRER VIOLA DA GAMBA
JEDES punctum-KONZERT HAT EIN KONZEPT, DAS IN BEZUG AUF DIE ARCHITEKTUR DES VERANSTALTUNGSORTES UND DIE MÖGLICHKEITEN, DIE DER RAUM BIETET, ENTWICKELT WIRD.
JEDES punctum-PROGRAMM BESTEHT AUS ALTER UND NEUER MUSIK.
ES BIETET SO EIN KONTRASTREICHES ERLEBNIS.
ORT
KONZILSGEDÄCHTNISKIRCHE LAINZ
KARDINAL-KÖNIG-PLATZ
1130 WIEN
DREI BITTEN
WIR BITTEN SIE BEIM BETRETEN DER KIRCHE EINEN MUND-NASENSCHUTZ ZU TRAGEN UND DEN GEBOTENEN ABSTAND EINZUHALTEN.
DER EINTRITT IST FREI. ZUR UNTERSTÜTZUNG DER MUSIKER BITTEN WIR UM EINE GROSSZÜGIGE SPENDE.
UM ANMELDUNG BIS 25. SEPTEMBER UM 16:00 UHR BEI VERONIKA ZACHERL WIRD GEBETEN.
(E-MAIL VERONIKA.ZACHERL@A1.NET ODER MOBILTELEFON: 0699 11441567)
ABWESENDE KÖRPER
Die Installation besteht aus alten und neuen Messgewändern. Das Leitmotiv ist die Vorstellung des leeren Grabes, nur die Tücher waren geblieben. Es bleiben die leeren Gewänder, wenn keine Messe gefeiert werden kann. Doch der lebendige Leib ist da, Christus lebt in den Getauften.
GEORGIA CREIMER
PSYCHOGENICS V
Die Kunst von Georgia Creimer eröffnet ein Reich beständiger Veränderung und Erwartung. Formen werden erfunden und gefunden, gestaltet, von neuem aufgegriffen und verwandelt. Es sind lange und langsame Prozesse, die zu immer neuen Transformationen des Gestalteten führen. Georgia Creimer arbeitet mit Bleistift, Pinsel und Farbstift auf Papier, Leinwand oder Wand.
BETON IN BEWEGUNG
50 Jahre Konzilsgedächtniskirche
Freitag, 25. Mai 2018, 19.30 Uhr
ERÖFFNUNG
CHRISTIAN HUTZINGER Installation kgk
Zur Arbeit spricht Gustav Schörghofer SJ
Freitag und Samstag, 15./16. Juni 2018
BETON IN BEWEGUNG – ein Symposium
Freitag, 17.00 Uhr
GUSTAV SCHÖRGHOFER SJ Gebauter Raum
GRACES&VOICES Gesang
Samstag, 17.00 Uhr
GUSTAV SCHÖRGHOFER SJ / KLAUS SCHWEIGGL SJ Feiernder Körper
PETER JAKOBER Beton UA, Kompositionsauftrag
(Tiziana Bertoncini, Geige / Peter Jakober, Live Elektronik)
Wir bitten um Anmeldung zum Symposium bis 8. Juni 2018:
+43-1-8047708 / kanzlei@pfarre-lainz-speising.at
Freitag, 22. Juni 2018, 18.30 Uhr
50 JAHRE KONZILSGEDÄCHTNISKIRCHE
Festmesse mit Provinzial BERNHARD BÜRGLER SJ
CHOR MUSICA VIVA singt ULRICH KÜCHL Missa Mirabilis Deus
KATHARINA HEINRICH
Durchdringung
Im Zusammenhang des Kirchenraums mit seiner überaus strengen Ordnung stellt die Arbeit von Katharina Heinrich einen spielerischen Umgang mit dem durch die Architektur Vorgegebenem dar. Sie vollzieht das, was auch in jeder Feier geschieht: Wir stellen uns in eine Ordnung, wissen uns im Rahmen eines Gesetzes und gehen zugleich immer wieder über die Grenzen der Ordnung hinaus.
GUNTER DAMISCH
HÄNGEFLÄMMLER
Gunter Damisch, Hängeweltflämmler, 2013-2014, Bronze, 194x50x41 cm, Unikat
Figuren nehmen in der Kunst von Gunter Damisch einen sehr wichtigen Patz ein. Sie sind fast überall zu finden, meist klein und Stacheln ähnlich entlang netzartig verzweigter oder gewundener Linien oder um farbige Felder gestellt. Es gibt sie als Geflimmer in starkfarbigen Malereien und später dann als Flämmler. Die Skulpturen bilden Höhlen, über deren Wände kleine Figuren verteilt sind. Oder es sind an Reusen erinnernde Netzwerke, deren in Kurven um einen Hohlraum verlaufenden Drähte und Äste über und über mit kleinen Figuren besetzt sind. Der Hängeflämmler zeigt das recht gut. Er ist eine der letzten von Gunter Damisch beendeten Arbeiten. In ihr sind die als Wegverschlingungen deutbaren früheren Skulpturen zur Gestalt eines Flämmlers verdichtet worden. Flämmler, das sind bei Gunter Damisch flammenartige Figuren, menschliche Gestalt als dynamisches Gebilde. Der Hängeflämmler wirkt eher wie ein Kokon, Hülle zukünftiger, noch verborgener Lebensgestalt.
Die Malerei von Gunter Damisch ist starkfarbig, bunt, leuchtend. Die Grafik kann mitunter düstere Züge annehmen, allein schon wegen der verwendeten Kohle. Aber dann tun sich immer wieder Lichtungen auf und aus dem Dunkel geht es ins Offene, Helle. Die Skulpturen bilden Blöcke mit Höhlungen oder luftige Netze. Und überall in diesen Welten haben die Figuren ihren Ort, nie sind sie verloren. Sie stehen nebeneinander, fest verwurzelt, von Schwere befreit. Sie schweben dicht aneinander gedrängt, ein Volk unzähliger Farbfigürchen. In seiner Kunst gestaltet Gunter Damisch Wege, Welten, Felder, Orte. Alles das ist bevölkert. Es kann als Vision eines Zukünftigen wahrgenommen werden. Oder auch, warum nicht, als Schau von Vergangenem. Dann begegnen einem hier all die Menschen früherer Zeiten, die Geplagten und Beglückten, die Opfer und die Täter, die Unterdrückten und die Mächtigen, eine unüberschaubare Schar. Sie alle treten nicht als Kläger vor uns, nicht als nach Vergeltung rufende Unversöhnte, auch nicht als Rechthaber und Verhärtete. Sie alle sind in den Farben und auf den Wegen ihrer Welten verwurzelt und geborgen, in Frieden und befreit. Welch wunderbare Botschaft ist in dieser Kunst zu entdecken.
Gustav Schörghofer SJ
MANFRED ERJAUTZ
YOUR OWN PERSONAL JESUS
Your own personal Jesus ist der Titel eines Lieds von Depeche Mode. Manfred Erjautz hat ihn für die Benennung seiner Skulptur übernommen. Ein Christus-Corpus des späten 19. Jahrhunderts wurde von Erjautz im Keller eines Hauses gefunden und aus dem Müll gerettet. Wegen der Qualität der Schnitzerei, aus Ehrfurcht vor dem gut geübten Handwerk hat Manfred Erjautz den Christuskörper über Jahre aufbewahrt und getrocknet.
BERNHARD FRUE
Ohne Titel
Die Arbeiten von Bernhard Frue haben etwas sehr Karges, mitunter schon Düsteres. Schwarz und Weiß dominieren. Auffallend ist das außerordentliche Formbewusstsein, der Sinn für formale Strenge und Schlüssigkeit. Das Gebaute und das Konstruierte nehmen in früheren Zeichnungen einen wichtigen Platz ein. Kaum Natur. Und wo sie auftaucht, hat sie auch etwas Konstruiertes.
PETRA BUCHEGGER
MONDAS
Der Tisch ist nach dem Vorbild eines Marktstandes hergestellt. Auf der Tischplatte liegen Stapel von Kittelschürzenstoff, obenauf das Muster, nach dem die Teile für die Kleiderschürzen ausgeschnitten worden sind. Die Stapel sind sorgfältig gebündelt, mit Streifen aus Kittelschürzenstoff verschnürt. Alles sehr präzis, sehr sorgfältig, ja mit Ehrfurcht behandelt.
LUISA KASALICKY
INSTALLATION
Zwei Ecken des Umgangs der Konzilsgedächtniskirche wurden mit schwarzem Stoff ausgeschlagen. Im Schwarz, einem räumlichen Dunkel, einige Dinge. Links Rahmen, rechts Stuckarbeiten, Hohlkehle, Fries, Gesims, ein Kruzifix. Im Dunkel auch Licht, rechts als farbiger Akzent eine grüne Neonröhre versteckt unter der Hohlkehle und über einem Friesfragment orangefarbenes Licht. Links das honiggelbe Licht einer Hängelampe. Weiß und Schwarz sind markant gegeneinander gesetzt. Durch Schrägstellen von Rahmen und Gesimsleisten wird Räumlichkeit dargestellt. Die Rahmen bleiben leer, bildlos im bildlosen Raum. Der Kruzifix im rechten Eck ist deponiert und exponiert zugleich. Beide Ecken bilden Räume, die etwas bergen und nicht preisgeben, eine Andeutung bloß, die vieles offen lässt. Wir werden auf Distanz gehalten und kommen vielleicht auf die Idee, im Raum etwas herumzugehen, um neue Eindrücke zu sammeln. Doch so viel wir auch schauen, die dunklen, kleinen Eckräume mit ihren kleinen Lichtern und hellen Fragmenten bergen ein Geheimnis, das sie nicht preisgeben. Mit ihrer Kunst ist es Luisa Kasalicky gelungen, im scheinbar geheimnislosen Raum dieser Kirche zwei Orte des Mysteriums zu schaffen. Was Bild war, entzieht sich hier ins Bildlose. Was eingehend beschrieben wurde, früher, in einer anderen Zeit, ist hier nur noch als Andeutung gegeben. Die Erzählungen der alten Bilder sind hier ins Schweigen von Schwarz und Weiß, von bildlosen Rahmen gewandelt, in ein Bild des Entzugs der Bilder. Was sich hier im Kleinen zeigt, ist allerdings auch im Großen des Raums präsent, unmerklich vielleicht. Im Kleinen wird es verdichtet gegenwärtig.
Angesichts der Arbeiten von Luisa Kasalicky hat ein Betrachter einiges zu tun. Da gibt es nämlich einiges zu ergänzen. Ergänzt wird ja immer beim Betrachten der Welt. Ihr auf dem Kopf stehendes Bild wird in der Wahrnehmung um 180 Grad gedreht, aus ein paar Strichen wird ein Gesicht gebildet, Schrägen werden als räumliche Anordnungen gedeutet und vieles mehr. Die Kunst von Luisa Kasalicky ist eine Kunst der Andeutungen. Der Wahrnehmende macht etwas daraus. Bei jedem Betrachter, jeder Betrachterin wird etwas anderes herauskommen. Aber immer bin ich als Betrachter vor diesen Fragmenten gefordert, aufgerufen, mich selbst ins Spiel zu bringen. Das heißt nicht, dass die Begegnung mit dieser Kunst aufwühlend wäre, verstörend, beunruhigend. Ganz und gar nicht. Das Ausharren vor den Arbeiten Luisa Kasalickys hat etwas Sammelndes. Diese Dinge lassen sich regelrecht kontemplieren. Denn es zeigt sich, dass das Viele, Fragmente aller Art, Bruchstücke und Andeutungen, aufeinander bezogen ist, dass hier etwas Ganzes angedeutet wird, ohne dass wir es als solches zu Gesicht bekommen. Diese Kunst hat sehr viel mit Dunkelheit zu tun, mit Licht, das Angedeutetes wahrnehmbar macht, mit Fehlendem und nicht Einsehbarem, nicht Sichtbarem.
Luisa Kasalicky hat an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Gunther Damisch studiert. Sie ist ursprünglich Malerin. Sie ist es auch geblieben, hat aber den Raum ihrer Kunst immer weiter ausgedehnt. Nicht nur, dass ihre Malereien Räume eröffnen, die mitunter an Bühnen erinnern. Oder dass in ihren Zeichnungen scheinbar völlig Widersprüchliches und weit Hergeholtes zu luftigen Phantasiewelten zusammenfindet. Sondern auch in dem unmittelbaren und direkten Sinn, dass die Malerei in den Raum hinauswächst, dass sie Züge des Reliefs annimmt, ja mehr noch, ins Gebaute von Installationen übergeht. Luisa Kasalicky ist also eine Malerin, die das malerische Gestalten nicht nur auf Leinwand oder Papier betreibt, sondern ausweitet ins Räumliche. Sie erweitert die Bildfläche nicht durch die Illusion von Räumen, sondern durch Herstellen von Räumen. Als hätte sie Flächen zerstückelt und zerschnitten und so zueinander gestellt, dass sie die Grenzen eines gerahmten Bildes sprengen und schließlich reale Räume bilden. Luisa Kasalicky hat so auf sehr vielfältige Weise Räume geschaffen, die eine immer wirksame Kraft der Transformation durchwirkt. Transformation des Malerischen ins Skulpturale, der Raumillusion in den realen Raum, des Raumkontinuums ins Diskontinuierliche, des Erzählflusses in stammelndes Andenken, des Vertrauten in Befremdendes, der traditionellen Verfahrensweise in ein spielerisches Experimentieren. Ein Hauch von Humor durchweht diese eigenartigen Welten. Dass Geheimnis und Humor in Eins gehen, macht ihren besonderen Zauber aus.
Gustav Schörghofer SJ
OSWALD OBERHUBER
Ohne Titel (Die Offenbarung des Johannes) 1964
Neues kann nicht wiedererkannt werden. Es muss sich mir zu erkennen geben. Es muss mir aufleuchten, sich mir zeigen. Erst dann kann ich es erkennen. So ist es mit dem Auferstandenen. Er muss sich zu erkennen geben. Er muss entgegenkommen. Sonst kann er nicht wahrgenommen werden. Er ist das Neue schlechthin, die neue Schöpfung. Durch die Fastenzeit und die Osterzeit wird in der Konzilsgedächtniskirche ein von Oswald Oberhuber beschriebenes Tuch hängen.
BARBARA EICHHORN
LISTEN VERY CAREFULLY
Sprachen, Spiele, Künste können beherrscht werden. Man spricht korrekt, spielt nach den Regeln, kann zeichnen. Doch das ist erst ein Anfang. Denn jenseits des Beherrschbaren dehnt sich das Reich des Unkontrollierbaren, des Zufälligen.
CURRO CLARET
VON DER BETBANK ZUR BETTBANK
Wie mit Design die Welt verbessert wird
Der spanische Designer Curro Claret hat eine Kirchenbank entworfen, deren Rückenlehne mit wenigen Handgriffen umgeklappt werden kann. Aus einem Möbel zum Sitzen und Knien wird eine Liege. Die ebene Fläche hat ungefähr die Größe eines Bettes. Hier kann jemand ruhen, nicht bequem, aber doch wenigstens trocken und auf Holz. Die Bank ist nicht als Reaktion auf ein Bedürfnis gestaltet worden, im Auftrag einer Kirche oder einer Glaubensgemeinschaft. Sie erinnert vielmehr an ein Bedürfnis und ruft eine alte Verantwortung in Erinnerung. So gesehen schafft Design nicht nur schöne und ansprechende Dinge, sondern setzt in einem komplexen gesellschaftlichen Kontext markante Zeichen. In diesem Fall wird darauf aufmerksam gemacht, dass Menschen obdachlos leben, auf der Straße stehen, dass sie von dem schützenden Netz sozialer Beziehungen nicht getragen werden und dass es ihnen gegenüber eine Verantwortung gibt. Vor allem die christlichen Kirchen haben in unserer Gesellschaft diese Verantwortung wahrzunehmen, da der Sorge um Arme und Benachteiligte von den Anfängen der Kirche an besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden ist. Heute spricht man von „Option für die Armen“.
Kirchengebäude waren früher Orte der Zuflucht und des Schutzes. Pilger konnten hier die Nacht verbringen. Heute sind es Asylsuchende und Flüchtlinge, die in Kirchen vorübergehend eine Bleibe finden. Vor gut einem Jahr fand eine Gruppe von Asylsuchenden einige Wochen lang Schutz in der Wiener Votivkirche. Sie mussten auf dem Boden der Kirche schlafen. Die Bank von Curro Claret hätte für sie von der Betbank mühelos in eine Bettbank verwandelt werden können.
Vielen Kirchen werden heute aus Angst vor Diebstahl und Vandalismus geschlossen. Entweder steht man überhaupt vor einem verschlossenen Kirchentor, oder ein Gitter verwehrt den Zugang zum Kirchenraum. Der nicht betretbare Raum ist schön und weit und leer. Eine verschlossene Kirche ist eine leere Kirche, und eine leere Kirche ist tot. Auch auf die Gefahr hin, dass nicht alles an seinem Platz bleibt, auch auf die Gefahr hin, dass manches beschädigt werden kann, muss eine Kirche offen sein. Nur eine offene Kirche lebt. Sie bietet denen, die eintreten, einen Ort der Stille, der Ruhe und des Schutzes. Hier ist jeder willkommen. Hier kann jeder bleiben. Hier wird niemand vertrieben. Hier wird jedem Menschen Aufmerksamkeit geschenkt. Das kommt auch durch die Gestaltung des Raumes und seiner Gegenstände zum Ausdruck, in der Schönheit des Raumes und der Schönheit der Dinge. Diese Schönheit bedarf der Pflege und der Aufmerksamkeit. Und hier bedarf es auch des Designs.
Die Gestaltung von Dingen kann ein Beitrag zur Verbesserung der Welt sein. Die Kunst des Designs kann die Welt besser machen. Nicht, indem sie eine Welt schöner Dinge schafft, abseits von allem, was nicht schön ist. Design kann Dinge gestalten, die nicht nur funktionieren, sondern über ihr Funktionieren hinaus den Blick offenhalten für Übersehenes, Verdrängtes, an den Rang Gedrängtes. Genau das macht die Kirchenbank von Curro Claret. Sie funktioniert. Sie ist auch schön, sorgfältig gestaltet. Aber über das hinaus hält sie gerade durch ihr Funktionieren und durch die sorgfältige Gestaltung eine Erinnerung wach. Die Erinnerung an Menschen am Rand der Gesellschaft gibt, an Schutzsuchende und Obdachlose. Die Möglichkeit, eine Betbank in eine Bettbank zu verwandeln macht deutlich, dass diesen Menschen Raum gegeben wird. Verbesserung der Welt bedeutet hier, dass inmitten der Not eine Tür zur Freiheit offen gehalten wird. Auch dort, wo alles aussichtslos erscheint, gibt es neue Wege, andere Möglichkeiten. Die Kunst kann diese Möglichkeiten wahrnehmbar machen. Und Design ist Kunst.
Gustav Schörghofer SJ
FRANZ JOSEF ALTENBURG
TAUFKAPELLE-KERAMIK
ANNELIESE SCHRENK
INSTALLATION
GABRIELE ROTHEMANN
SCHLANGENMOSAIK II
Ich mag Schlangen gern. In der Bibel kommen sie auch vor. Im Paradies war es die Schlange, die durch ihre geschickte Frage Adam und Eva versucht hat. Sie war schlau, und dieser Schlau heit war das Menschenpaar nicht gewachsen. Doch dann heißt es, ein Nachkomme der Frau würde der Schlange den Kopf zertreten. (Gen 3, 15)