
MARIA HAHNENKAMP
Maria Hahnenkamps Arbeiten beziehen sich seit Beginn an auf psychoanalytische Momente einer bildlichen Wahrnehmung, bei der Aspekte des Begehrens durch eine Reduktion des Dargestellten in den Vordergrund rücken. Diese inhaltliche Komponente zieht sich konsequent durch die Arbeit der Künstlerin und wird stets neu definiert und weiterentwickelt.

BÉATRICE DREUX
MALEREI
Malerei ist das Gestalten einer Fläche mit Farben und Formen. Lange wurde die Fläche als Ausblick auf eine Wirklichkeit gedeutet, einem Fenster gleich. Was zu sehen war, konnte wiedererkannt werden. Vor hundertfünfzig Jahren wurde die Vorstellung eines Ausblicks auf eine Welt jenseits des Bildes aufgegeben.

CATRIN BOLT
Kapital und Interessen, meine Schulden groß und klein werden einst verrechnet sein.
Es ist gar nicht so leicht, die Kunst von Catrin Bolt zu beschreiben. Denn merkwürdigerweise verbirgt sich ihre Kunst hinter vielen Masken. Die von ihr verfertigten Dinge sehen nicht so aus wie Kunst, zumindest nicht auf den ersten Blick. Dass die Fotos karger Landschaften, merkwürdiger Architekturen und ramponierter Viktualien, dass Schriftbänder auf Gehwegen und Orientierungstafeln in der Landschaft, dass Stapel von Möbeln und die Aneinanderreihung weißer Gegenstände im Grünen Kunst sind, das muss einem erst einmal aufgehen.

SAMMLUNG DER JESUITEN
Die Sammlung der Jesuiten in Österreich ist über einen langen Zeitraum gewachsen und besteht aus Kunstwerken, die durch die Initiativen einzelner Patres in den Besitz des Ordens gekommen sind. P. Ladislaus Velics SJ hat um 1900 im Kalksburger Kolleg ein Kabinett christlicher Kunst aufgebaut.

BARBARA EICHHORN
WHAT DO I SEE WHEN I SEE
Sprachen, Spiele, Künste können beherrscht werden. Man spricht korrekt, spielt nach den Regeln, kann zeichnen. Doch das ist erst ein Anfang. Denn jenseits des Beherrschbaren dehnt sich das Reich des Unkontrollierbaren, des Zufälligen.

SIEGFRIED ZAWORKA
EVIDENZINSOLVENZ
Der englische Jesuit und Dichter Gerald Manley Hopkins hat den Begriff inscape geprägt. Gemeint ist damit eine wahrnehmbare Gestalt, die in ihrem Erscheinen auch ihren Sinn zu erkennen gibt. Eine Ausdrucksgestalt. Peter Waterhouse hat den Begriff mit Inbild übersetzt. Der wahrnehmbare Sinn wird intuitiv erfasst, ist nicht als ein Inhalt unabhängig von der Form der Gestalt zu betrachten. Siegfried Zaworka hat einen Sinn für Gestalten, für markante zeichenhafte Gebilde. Seine Kunst schafft Inbilder.

CLEMENS SCHNEIDER
ALGE? IT’S A COLOUR?

PETER HAUENSCHILD
ZEICHNUNGEN
Zwei dicke Zöpfe, das Haupthaar mit ein paar Strichen angedeutet und ein paar Striche für den Kontur des Schädels, sonst nichts. Daneben eine Verdichtung von Strichen. Eine Art Horizont, drei fast senkrechte Strichbündel, unten miteinander verbunden, zwei fast schwarze kreisrunde Flächen, eine Menge horizontaler Parallelen, gerundete und zackige Konturen. Was ist das alles?

NILBAR GÜRES
Das Läuten der Glocke habe ich gehört, noch bevor ich die Frauen kennengelernt habe. Sie lebten schon lange dort, bereits seit tausenddreihundert Jahren. Sie verständigten sich mit Glockenzeichen. Wenn eine in dem riesigen Gebäude gesucht wurde, läutete die Glocke unterschiedliche Signale, je nachdem, wer gesucht wurde und wohin sie kommen sollte.

CHRISTOPH MAYER
FOAM SWALLOWS UNCTION II
Diese Malereien und Skulpturen wirken auf den ersten Blick fremd. Sie machen es einem Betrachter, einer Betrachterin nicht leicht. Warum also sollten sie eine Beziehung zu diesen Werken suchen? Und wenn sie eine Beziehung zu den Kunstwerken von Christoph Mayer finden sollten, bewirkt das etwas im Betrachter, in der Betrachterin? Oder bleibt alles beim Alten?

ELISABETH PLANK
Der Raum formuliert
Elisabeth Plank schafft auf Leinwänden großen Formats einfache und zugleich sehr komplexe Welten. In letzter Zeit ist eine Reihe von Arbeiten entstanden, die rechteckige oder quadratische Farbflächen übereinander und nebeneinander angeordnet zeigen.

JÖRG REISSNER
polyphon
Jörg Reissner erschafft Bilder auf Leinwand und Papier. Alle diese Dinge sind sehr einfach. Flächen werden übereinander gelegt. Zeichen werden gesetzt. Immer wieder Serien, Thema mit Variationen, Durchspielen verschiedener Möglichkeiten. Und daher auch etwas Musikalisches.
![bild.Balance – Wien und CHRISTOPH SPEICH|[dia´lo:k]](https://jesuitenkunst.at/wp-content/uploads/sites/3/2014/02/IMG_0188.jpeg)
bild.Balance – Wien und CHRISTOPH SPEICH
[dia´lo:k]
[dia´lo:k] ist eine Ausstellungen von Arbeiten der Künstler und Künstlerinnen von bild.Balance, entstanden im Dialog mit Arbeiten von Christoph Speich. Ausgangspunkt war die Zusammenarbeit von Christoph Speich mit Gerhard Kobrc, einem im Mai 2013 verstorbenen Künstler von bild.Balance.
LUISA KASALICKY
Zum ersten Mal bin ich der Kunst von Luisa Kasalicky 2006 begegnet. Das war in Salzburg, in der Festspielausstellung der Galerie Altnöder. „Es lebe die Liebe. Hommage Mozart …“ war das Motto dieser Ausstellung.

Anna Meyer
PAINT TO POLITAIN
Die Bilder von Anna Meyer haben etwas Plakatives. Sie sind auf den ersten Blick gar nicht still. Mit einem starken Appell wenden sie sich an die Betrachter. Immer wieder sind sie auch im öffentlichen Raum zu sehen. Anna Meyer malt und baut skulpturenartige Gebilde. Tische oder Sockel bilden ein Gerüst, an dem eine Menge von Bildern und Gegenständen angebracht wird.

GERLINDE WURTH UND KATHARINA STIGLITZ
STRICH PUNKT
2012 war ich in einem Förderungsprojekt für junge Künstlerinnen des Bundeskanzleramtes als Mentorin beteiligt. Die Künstlerin Katharina Stieglitz wurde mir als Mentee für ein Jahr zugeordnet. Im Laufe der Gespräche lernte ich ihre Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie verstehen und ihr Werk schätzen.

CHRISTOPH URWALEK
MAGAZIN
Zum ersten Mal bin ich den Arbeiten von Christoph Urwalek vor ungefähr 15 Jahren begegnet. Er war damals ein sehr verheißungsvoller Maler und hat in Öl gearbeitet, sehr farbige Bilder. Gleich war zu sehen, dass da jemand arbeitet, der einen Sinn für Farben hat. Es gab...
RALO MAYER
Erfahrungen können töten und bewegungsunfähig machen. Doch es gibt auch ein Jenseits dieser Erfahrungen, ein Jenseits verlorener Utopien und erlittenen Scheiterns. Es braucht ein Wort, das dazu verlockt, aufzustehen und zu gehen. Der Glauben macht dieses Wort hörbar. Auch die Kunst kann es vernehmbar machen.

FLORIAN SCHAUMBERGER
RITTER, TOD UND TEUFEL – TAFELBILDER
Man kann diese aus Eisen geschmiedete Objekte, die Kunst erlaubt ja viele Deutungen, auch anders betrachten, ohne sie auf ihr spezifisch Ästhetisches zu reduzieren: wird hier der ausgestorbenen Menschheit ein Nachleben gesichert, in ihren von einem Überlebenden metallisierten, auf Müllhalden nicht verrotteten Schuhen und Stiefeln aus Kunststoffmaterial, beispielsweise?

ERIC KRESSNIG
Wenn ich aus dem Fenster sehe, geht der Blick in den Himmel und auf die Gebäude gegenüber. Vor der blauen Fläche des Himmels Türme, Häuser, Objekte aller Art. Bei Eric Kressnig ist es umgekehrt. Da ist die Fläche der Malerei, oft ein Blau, vor dem Objekt. Man könnte an die Farbmuster an einer Hauswand denken. Eigentlich malt Eric Kressnig keine Bilder. Er legt Farbflächen auf Körper.

SEVDA CHKOUTOVA
gelitten hat meine mutter
Sevda Chkoutova ist Zeichnerin. Sie arbeitet auf Papier. Viele der Zeichnungen sind großformatig. Das allein ist ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist auch die technische Brillanz dieser Arbeiten. Dieses Können wird wohl der Ausbildung in Bulgarien verdankt. Durch das Studium in Österreich ist das Besondere dieser Kunst reflektiert und gestärkt worden.

GERLIND ZEILNER
NETTER SCHUPPEN
Als ich Gerlind Zeilner vor einigen Jahren kennen lernte, baute sie aus Karton etwa tischgroße Raummodelle. Sie wurden als eigene Kunstwerke betrachtet und dienten zugleich als Vorlage für Bilder. Ein starker Bezug zum Raum ist der Malerei von Gerlind Zeilner geblieben. Der Raum ihrer Malerei ist aber heute nicht mehr auf Architektonisches oder auf Modelle von Räumen bezogen.

KAMEN STOYANOV
Kamen Stoyanov wurde vor kurzem mit der Msgr. Otto Mauer Preis 2011 ausgezeichnet. Der Preis wird vom Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien verliehen und gilt als die bedeutendste Auszeichnung für jüngere Künstler in Österreich. Das abgebildete Foto lässt wahrscheinlich nicht sofort erkennen, warum gerade Kamen Stoyanov den Preis erhalten hat. Warum also?

HEINRICH MENCHES
Das Atelier von Heinrich Menches befindet sich im Dachgeschoß eines Wohnungsbaus im 10. Bezirk von Wien. Eine kleine Wohnung, erreichbar über viele Stiegen. Dort entstehen die Bilder. Und dort lehnen sie an der Wand, ein Schatz, über Jahrzehnte gewachsen. Heinrich Menches arbeitet in der Stille.

MAX BÜHLMANN
Malerei und eventuell Skulpturen
Max Bühlmann macht Skulpturen und Bilder. Die Skulpturen sind oft wie kleine Bauwerke, sie können betreten oder auch durchschritten werden. Andere erinnern an Möbel. Wieder andere an Spielzeug einer fernen Kindheit, wunderbare Gebilde, Raketen ähnlich und auf wackeligen Stativen montiert.