KARL PRANTL
7 SÄULEN

Dezember 1999 - April 2000

Die sieben Stahlsäulen sind im Zusammenhang mit einem Projekt des TANZATELIER SEBASTIAN PRANTL WIEN entstanden: KLANG-SÄULE, ein Ereignis für Skulptur, Musik und Tanz, 1993, 1994 und 1995 in St. Pölten, Wien und Krakau aufgeführt.

Karl Prantl war Steinbildhauer. Nur selten hat er in Stahl gearbeitet. Dabei ist er aber ähnlich vorgegangen wie beim Arbeiten in Stein. Die vorgefundenen Stahlstangen sind nur sparsam bearbeitet worden. Kleine Mulden sind verschieden hoch eingeschliffen, Klangimpulsen gleich oder Anrufungen, wie sie ein Betender vorbringen kann. Dem Altar zu steigen sie hinab. Wer hinausgeht, den führen sie nach oben. Edelster Chromnickelstahl, das Material der Waffen und Maschinen, wird von jedem Zweck befreit und in einen Raum gestellt, in dem er als Fremdkörper erscheinen muss. Das Serielle der Arbeit hat zwar mit den im Kirchenraum zahlreichen Wiederholungen von Formen zu tun, wirkt aber doch wie ein Schnitt durch die in sich geschlossene Barockwelt. Mit den 7 Säulen kommt ein strenger Anspruch der Gegenwart in den alten Raum.

Aus „Drei in Blau“, Gustav Schörghofer SJ, 2013

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